50 jähriges Jubiläum 1953

Nun begannen schon die Vorbereitungen auf das 50 jährige Vereinsjubiläum im Jahr 1953.

Am 31. August 1952 feierte der Verein ein Sommernachtsfest unter den Linden, d.h. am Kohlenschuppen der Darlehenskasse. Es wurde als Lindenfest gefeiert und jedes Jahr wiederholt.

Am 13., 14. und 15. Juni 1953 war das 50 jährige Jubiläum des Vereins das wichtigste Ereignis. Als Ehrengäste waren die Chorleiter Rudolf Unger und Jakob Rieth anwesend. Beide wurden zu Ehrenchorleitern ernannt. Der Gauvorsitzende Herrman Plag bescheinigte dem Verein und dem Chor gute Arbeit und wünschte noch viel Erfolg. An Rudolf Unger wurde die goldene Sängernadel für 50 jährige Singertätigkeit überreicht. Auch Reinhold Kaag, August Decker, Friedrich Maier und Paul Oehler wurden für 25 bzw. 3o jährige Sängertätigkeit geehrt.

Chor aus dem Jubiläumsjahr 1953

Der Sonntag, 14. Juni 1953 war Höhepunkt des 50 jährigen Jubiläums. Er begann mit einem Festgottesdienst um 8:00 Uhr in der Johanneskirche in Aurich. Um 9:00 Uhr war Konzertsingen im Festzeit angesagt. Es waren beteiligt: Oelbronn, Roßwag, Kleinglattbach, Illingen und Oberriexingen. Mit den Klängen des Musikvereins Münchingen wurde ein Festzug am Nachmittag angeführt, dem insgesamt 20 Vereine angehörten. Bürgermeister Albert Müller begrüßte die Festgäste und sagte in seiner Festrede:

Möge immer die Liebe zum Lied und Gesang wach bleiben, dann wird unsere Eintracht Aurich auch das 2. halbe Jahrhundert überdauern.

Die Profezeiung ist nun eingetroffen, die Eintracht wird 2003 hundert Jahre alt sein.

Auch Landrat Kuhnle beglückwünschte den Verein zum 50. Geburtstag. Vorstand Paul Plocher überreichte die Gedenkplaketten und die Musikkapelle aus Münchingen sorgte für flotte Tanzmusik. Es war ein durch und durch gelungenes Jubiläum.

Am 27.06.1954 war Konzertsingen beim 90 jährigen Jubiläum des Liederkranzes Oelbronn angesagt. Der kleine Chor erhielt eine sehr gute Kritik zum Lied: „Weiß mir ein Blümlein blaue“. Man fühlte sich bestätigt, dass man
den gemischten Chor gegründet hatte.

Das Jahr 1955 begann mit einer traurigen Nachricht, Ehrenchorleiter Rudolf Unger wurde am 17. Januar zu Grabe getragen. Eine Abordnung von 6 Sängern gab ihm das letzte Geleit.

Am 15. Mai 1955 waren die Sängerinnen und Sänger zu Gast in Nußdorf. Da Chorleiter Stingel verhindert war, musste Schriftführer Gerhard Heidt einspringen. Mit Bravour dirigierte er den gemischten Chor. Das war der Startschuss für einen neuen Chorleiter. Über das Bürgermeisteramt wurde im Schulamt angefragt, ob Lehrer Heidt in Aurich bleiben kann, wenn er Chorleiter der Eintracht wird. Am 11. Juni hat die Sängerversammlung Gerhard Heidt als Chorleiter gewählt. Ein besonderes Ereignis war die Weihnachtsfeier 1955, es wurde das Theaterstück “Der Wildsee“ wieder aufgeführt. Es war ein voller Erfolg.

Am 29. Dezember hat Friedrich Maier der Vorstandschaft das vermisste Fahnenkreuz übergeben, das er im alten Schrank seiner Eltern aufgestöbert hatte.

Im Jahr 1956 gab es nur ein großes Ereignis, das Salzbergwerk in Kochendorf. Man bestaunte die heilige Barbara, aus Salzstein gehauen. Der Verein besuchte auf der Rückfahrt die Sängerkameraden in Geisingen, mit denen eine tiefe Freundschaft gepflegt wurde.

Im Herbst 1956 stellte Paul Plocher seinen Vorstandsposten aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Am 25. Januar 1957 ist Paul Plocher gestorben, er hat dem Verein nahezu 40 Jahre treu gedient. Er ist ein Vorbild für den Verein geworden, er kannte die Höhen und Tiefen des Vereinslebens, er war mit dem Verein verwurzelt, wie kein anderer Auricher.

Die Hauptversammlung 1957 brachte die Wahlen zu einem neuen Vorstand. Leonhard Gutbrod und Gerhard Großmann standen zur Wahl. Nach einer dreimaligen Stichwahl hat Gerhard Großmann verzichtet und Leonhard Gutbrod übernahm das Amt.

Im Jahr 1957 wurde auf dem Lindenplatz eine feste Tribüne gebaut, um am Lindenfest immer einen festen Platz zum Singen zu haben. Am 9. September 1961 wurde beschlossen, die Fahne auf beiden Seiten erneuern zu lassen, das 50 jährige Fahnen jubiläum 1962 stand bevor. Auch ein Fahnenband, gewidmet von den Sängerinnen und Sängern wurde bestellt. Vom 7. bis 9. Juli 1962 lief das große Fest. Beim Festbankett am Samstagabend im Festzeit, nahm Gauvorsitzender Hermann Plag die erneute Fahnenweihe vor, auch Landrat Kuhnle gratulierte dem Verein.

Gottlob Hoffmann wurde für 30 jährige Sängertätigkeit geehrt, Matthäus Kaag winde Ehrenvorsitzender, Hermann Kaag wurde für treue Dienste geehrt. Als Gastvereine waren anwesend:
Darmsheim, Mühlacker, Mühlhausen, Schützingen und Lienzingen. Am Sonntag um 12:30 Uhr zogen unter den Klängen der Musikkapelle Enzweihingen die Vereine von Enzweihingen, Roßwag, Weissach, Häfnerhaslach, Kleinglattbach, Eberdingen, Nußdorf, Iptingen, Großglattbach, Geisingen, Illingen, Vaiihingen, Mühlacker, Horrheim, Oberriexingen und die Eintracht Aurich zum Festplatz.
Gauvorsitzender Plag und Bürgermeister Müller begrüßten alle Gäste und wünschten dorn Fest einen guten Verlauf, anschließend sangen die Gastvereine. Sie erhielten am Abend die Bronzeplakette zur Erinnerung an das Jubiläum.

Am Montag war Kinderfest, unter der Leitung von Lehrer Harr. Man darf sagen, das war ein Fest, wie es in Aurich einmalig war. Ein herrlicher Festzug und ein Zirkus namens „Schneck“ und allerlei Klamauk im Festzeit waren und sind unvergessen. in Jahr 1963 gabs eine gemütliche Generalversammlung in der Krone, ein Besuch von Uli Hausmann und Horst Börner (Schriftführer) der Bundesversammlung in Heilbronn und die Einweihung des Ehrenmals am Friedhof.

Es war der 24. November, der gemischte Chor sang „sanctus“ aus der Schubert Messe. Am 1. April 1964 wurde Hauplehrer Harr im Ochsensaal von Bürgermeister, Gemeinderat, Elternbeirat und vielen Vereinsmitgliedern verabschiedet. Er hat viel geleistet in Aurich und war sehr beliebt.

Am 10. April 1 965 war Abschied von dem Ochsenwirts-Ehepaar Kaag. Man hat Reinhold Kaag und seiner Familie für ihre Mühen um den Verein gedankt und war traurig über den Verlust der guten Betreuung im Gasthaus Ochsen.
Am 30./31. Juli 1966 war Lindenfest auf dem Schulplatz, es wurde zum 10. mal gefeiert.

Im Januar 1969 wurde im Gemeindeblatt für einen Kinder- und Jugendchor geworben. Am 10. Januar war die erste Singstunde mit 30 Kindern. Es ist unserem Chorleiter Gerhard Heidt zu verdanken, dass wir bis heute einen Kinder- und Jugendchor haben.

Am 17. Juni 1971 beteiligte sich der Chor am großen Ausflug nach Reutte, den die Gemeindeverwaltung organisiert hat. Es regnete in Strömen, das konnte die Auricher aber nicht verdrießen, auch bei Regen bei guter Stimmung zu sein. Es heißt ja, bei Regen können die “Schnecken“ gut rutschen.

Vom 16. bis 19. Juni 1972 war das Fest der Vereine, d.h. alle Auricher veranstalteten ein Fest, für den Bau einer Festhalle. Auch das Kelterfest 1973 war für diesen Zweck gedacht. Man konnte insgesamt 40.000,- DM dem Bürgermeister Sautter als Spende der Vereine für den Bau der Festhalle überreichen.

Am 29. November 1974 wurde die Halle eingeweiht.

Der Verein konnte nun Konzerte geben, Theaterstücke aufführen und die Singstunden dort abhalten. Man muss erwähnen, dass unser Übungslokal 1967 bis 1974 im Dachgeschoss des Schulhauses war. Am 31.8.1975 hatte der Jugendchor einen Auftritt in Lomersheim.

Am 14. Juni 1975 hatte der Verein das 20 jährige Chorleiter Jubiläum von Chorleiter Heidt in der Festhalle gefeiert. Bürgermeister Lächele gratulierte im Namen der Stadt Vaihingen. Im Herbst 1976 hatte der Chor 4 Lieder mit dem Süddeutschen Rundfunk aufgenommen, die im Frühjahr 1976 gesendet wurden.

Im Jahr 1977 war Hollandfahrt angesagt, außerdem war ein Konzert in der Festhalle unter dem Motto “Eine Stadt singt“ veranstaltet worden. Die Halle war etwas zu klein für alle Chöre der Großen Kreisstadt Vaihingen an der Enz. Es war trotzdem ein großer Erfolg.