Vom Gewitter über Aurich bis in die Nordsee: Drei Wassertropfen auf Tour

Singschnecken und Jugendchor Schnickschnacks brachten in der Auricher Kelter ein fantasie- und liebevoll gestalltetes Singspiel zum Thema Wasser auf die Bühne

Für das Singspiel wurde die Kelter zum Fluss mit vielen Fischen und Pflanzen

AURICH (clar). Bei einem heftigen Regenguss über Aurich sind die drei kleinen Wassertropfen Plipf, Plopf und Plum aus einer Wolke direkt in den Kreuzbach gefallen. Dort beginnt ihre Reise mit dem Wasserkreislauf über Enz, Neckar und Rhein bis in die Nordsee, wo die Drei verdunsten und schließlich wieder mit einer Wolke davon fliegen. Die unterhaltsame Tour der Tropfen und ihre vielen Begegnungen haben am Samstag und Sonntag zahlreiche Zuschauer in der Auricher Kelter miterlebt — im diesjährigen Singspiel der Singschnecken und des Jugendchors Schnickschnacks, zusammen die Kinderchorabteilung des Gesangvereins Eintracht Aurich.

Susanne Kilpper, die seit rund 16 Jahren den Vereinsnachwuchs leitet, und viele ehrenamtliche Helfer hatten eine einfallsreiche Aufführung inszeniert. Und die wartete immer wieder mit liebevollen Kostümen, tollen Liedern und überraschen den Showeinlagen auf. So ließen einige der insgesamt fast 50 Singschnecken und Schnickschnacks den sprudelnden Bach hörbar werden, indem sie Wasser in Gläsern mit kleinen Schläuchen aufblubberten. Die Wellen des Meeres stellten mehrere junge Sänger unter einem großen blauen Organzastoff sitzend dar, den sie mit ihren Armen wogen ließen.

Die gelungene Mischung von kurzen Schauspielpassagen und Gesang ließ die Besucher in der Kelter, deren Plätze voll besetzt waren, von Beginn an begeistert applaudieren. Dabei war das Thema Wasserkreislauf in vielen Teilen des Stücks durchaus auch mit Appellen gegen Wasserverschmutzung und die daraus folgende Zerstörung der Umwelt verbunden. Sogar die für Aurich derzeit so aktuellen Nitratwerte im Trinkwasser kam zur Sprache.

„Das Singspiel ist eine Möglichkeit, alle Kinder, alle Fertigkeiten und verschiedene Metiers — Musik und Theaterspiel — zusammenzubringen. „Hier findet jedes Kind sein Plätzchen“, sagt Musiklehrerin Kilpper. Die Rollen im Stück suchten sich die Jungen und Mädchen selbst aus. In den Proben finde sich dann ein Weg, das Stück in dieser Konstellation umzusetzen und die künstlerische Freiheit walten zu lassen. Denn mit dem Originalstück — im Falle von „Plipf, Plopf und Plum“ ein Kindermusical — habe das, was später auf der Bühne zu sehen sei, nur noch wenig zu tun.

Ganz besonders lobt die Chorabteilungsleiterin die Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer und hebt Karin Kersch, eine der Mütter, hervor. Sie bereichere die Singspiele immer wieder mit Ideen, nähe, werkele, bastele und plane auch mit. „Ohne sie wäre ich aufgeschmissen“, sagt Susanne Kilpper, die am Ende des Singspiels ebenso viel Beifall erntet wie Kersch und natürlich die vielen jungen Hauptakteure des Stücks.

(Quelle: VKZ vom 07.05.2012)